Pfifferlinge trocknen – so geht’s

Pfifferlinge lassen sich sehr wohl trocknen, auch wenn man oft liest, sie würden bitter und verlieren an Aroma. Das passiert aber nur bei unsachgemäßer Trocknung. Mit unserer Anleitung für den Backofen oder den Dörrautomat klappt es.

Was man vor dem Trocknen von Pfifferlingen wissen muss

Egal ob echter Pfifferling oder Trompetenpfifferling: Trocknen lassen sich alle Pfifferlingsarten. So kann man das leckere, einzigartige Aroma ganzjährig genießen und ist nicht auf die Saison (Juni bis Oktober) angewiesen. Unsere Nachbarn aus Österreich nennen Pfifferlinge übrigens Eierschwammerl. Nachdem diese Wissenslücke geschlossen ist, können wir loslegen!

Dörren oder Einfrieren: Was ist für den Pfifferling besser?

Durch das Trocknen gehen fast keine Inhaltsstoffe verloren, das Aroma intensiviert sich. Beim Einfrieren ist es andersherum. Weniger Aroma, weniger Nährstoffe. Allerdings halten sich getrocknete Pfifferlinge (etwa ein Jahr) nicht ganz so lange wie gefrorene Pfifferlinge (mehrere Jahre).

Pfifferlinge trocknen - Schritt-für-Schritt-Anleitung

Rezept für den Backofen und Dörrautomaten.

Zubereitungszeit 5 Stdn.

Temperatur 40 °C

Equipment

• Dörrautomat oder Backofen

Zutaten

• Pfifferlinge

Schritt-für-Schritt-Anleitung

• Pfifferlinge säubern. Nicht mit Wasser (Aromaverlust und ewiges Trocknen ist sonst vorprogrammiert), sondern mit einer Bürste oder einem Tuch. Matschige Stellen können mit dem Messer entfernt werden.
• Große Pfifferlinge halbieren, sonst ganz lassen.

  Im Backofen: Auf einem Rost ein Stück Backpapier ausbreiten und die Pfifferlinge nebeneinander aufreihen. Tür einen Spalt offen lassen.

  Im Dörrautomat: Auf einer Dörretage nebeneinander aufreihen.
• Nun für etwa 5 Stunden trocknen. Im Backofen nach 3 Stunden einmal wenden.
• Die getrockneten Pfifferlinge sind fertig, wenn sie hart sind und unter leichtem Druck brechen. Innen darf keine Flüssigkeit mehr fühlbar sein.
• Für die Lagerung abkühlen lassen und luftdicht an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren.

Notizen

• Getrocknete Pfifferlinge sind etwa ein Jahr lang haltbar.
• Der verwendete Backofen sollte niedrige Temperaturen unter 50 Grad beherrschen. Eine Umluftfunktion gewählt werden.
• Backpapier ist notwendig, da die Pfifferlinge an Volumen verlieren, wenn man sie trocknet. Sie fallen sonst durch die Gitter!

Pfifferlinge an der Luft trocknen

Man kann Pfifferlinge auch an der (frischen) Luft trocknen. Nur dauert es sehr lange und das Ergebnis nicht immer zufriedenstellend.

Für die Trocknung an der Luft können die Pfifferlinge zunächst genauso werden wie vor dem Dörrvorgang im Backofen. Man kann sogar den Rost nehmen. Nun stellt man die Pfifferlinge in die Sonne, das schadet nicht dem Aroma. Man sollte nur an Tagen dörren, an denen es heiß ist. Sonst droht der Pfifferling bei der Trocknung zu schimmeln. Noch wichtiger ist es, die Pilze nachts hineinzuholen, da die Feuchtigkeit nachts so groß ist, dass die Pfifferlinge Wasser ziehen. Nach 2 bis 3 Tagen sollte der Vorgang beendet sein.

Ich empfehle diese Methode nicht, da zu oft das gute Ausgangsmaterial verdirbt.

Was kann man mit getrockneten Pfifferlingen machen?

Allerhand! Pilzpulver (getrocknete Pfifferlinge im Mixer oder der Kaffeemühle mahlen) für eine leckere Würze. Als Ergänzung in alle dunkle Soßen geben oder Suppen aufpeppen: Der Pfifferling ist auch getrocknet ein echter Alleskönner.

Will man ihn wie frische Pfifferlinge verwenden, einfach eine Schüssel warmes Wasser nehmen, und getrocknete Pfifferlinge darin eine Stunde aufweichen. Das Wasser anschließend nicht wegkippen! Es ist sehr aromatisch und kann als Suppe oder Soßengrundlage dienen.