Große Dörrfläche für einen günstigen Preis bei exzellenter Verarbeitung. Das Gesamtpaket des Vita 5 mit 10 Etagen sieht auf den ersten Blick sehr gut aus. Wir testen das Gerät im Hands-On-Test auf Herz und Nieren.
Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Gigant sieht auf den ersten Anblick einschüchternd auf aber auch vielversprechend aus. 10 riesige Edelstahl-Dörretagen zeigen auf den ersten Blick die riesige Dörrfläche, welche der Vita 5 mit 10 Etagen zu bieten an. Der Bolide wirkt zwar etwas klobig, aber nicht hässlich. Das Design wirkt wie aus einem Guss und lässt die Vorfreude steigen. Wir überprüfen die Verarbeitung und sind positiv überrascht. Wir finden keine scharfen Kanten. Die leicht geschwungene Tür vorne sieht edel aus, lässt aber – gewollt – einen Spalt frei. Man kann den Automaten also nicht ganz vor Insekten und Fruchtfliegen schützen.
Der 1000 Watt starke Automat beherrscht Temperaturen zwischen 35 und 75 Grad. Von der Größe her ist er vergleichbar mit dem Hendi Profiline 10 Etagen Dörrautomat. Allerdings kostet der Vita5 deutlich weniger. An der Verarbeitung wurde jedenfalls nicht gespart. Die Bedienung erfolgt über ein LCD-Display, welches an der Gehäusefront sitzt und sich nahtlos in das hochwertige Design einfügt. Die Glastür in der Front erlaubt einen Einblick ins Gehäuseinnere.
Die Dörretagen sind recht großmaschig, für Kräuter braucht man definitiv eine Auflage, damit diese nicht durchfallen. Im Lieferumfang ist eine Auffangschale und eine Auflage für 1 Gitter. Die Verwendung einer Dörrfolie ist dennoch anzuraten, auch da die Dörretagen zwar in die Spülmaschine dürfen, aber für die meisten Spülmaschinen zu hoch sind. Die restliche Ausstattung ist eher spartanisch und nicht der Rede wert. Die Etagen sind je 39,5 cm x 38 cm und damit unwesentlich kleiner als das der ganz großen Automaten wie die des Rommelsbacher DA 1000. Immerhin ist das Stromkabel länger als beim Vita5 mit 6 Etagen.
Weitere Fragen? Schreibt mir unter info@richtig-dörren.de.
Anwendung
Wir machen einen Testlauf mit Erdbeeren, und zwar sowohl Erdbeerchips als auch Erdbeerfruchtleder. Normalerweise dörren wir bei 70 Grad für unsere Tests um Einheitlichkeit zu gewährleisten. Erdbeeren vertragen das jedoch nicht, weswegen wir auf 50 Grad arbeiten. Für den Stromverbrauch machen wir am Anschluss einen 70 Grad Leerlauf für 2 Stunden.
Zunächst muss die riesige Dörrfläche gefüllt werden. Erdbeeren waschen, schneiden, auflegen, für Fruchtleder zusätzlich noch pürieren. Das dauert gut und gerne 1 Stunde. Dafür verarbeiten wir ohne Probleme 4 Kilogramm Erdbeeren mit einer Ladung. Die Dörrfläche ist tatsächlich gigantisch. Wir stellen die Temperatur von 50 Grad und 10 Stunden ein und los gehts. Die Geräuschentwicklung ist nicht leise, aber noch angenehm. Bei einem Gerät dieser Größe ist ein leises Betriebsgeräusch allerdings auch ausgeschlossen, schließlich hat das Gerät eine Leistungsaufnahme von 1000 Watt.
Erreicht der Automat die eingestellten 50 Grad? Durchaus. Wir messen und stellen fest, dass im Gerät zwischen 53 und 45 Grad herrschen. Bedenkt man die Größe des Gerätes ein guter Wert. Hinten ist es etwas wärmer, vorne etwas kühler. Gleiches gilt für unten und oben. Wir messen später bei 70 Grad noch einmal. Hier kann der Automat sein Versprechen nicht ganz einlösen. Im vorderen Drittel sind es gar nur 58 Grad. Hinten in der Mitte 67. Das sind akzeptable, aber keine sehr guten Werte.
Nach 10 Stunden schauen wir auf die Stromkosten. Wir stehen bei einem Verbrauch von 4,23 kWh, was umgerechnet etwas mehr als 1,2 Euro Stromkosten entsprechen. Ein geringer Wert, gerade für diese Größe. Der Vita5 scheint seinen Verbrauch bei niedriger Temperatur zurückzufahren. Wir machen den Test bei 70 Grad und kommen dann auf Stromkosten pro Stunde von 21 Cent. Ebenfalls ein sehr guter Wert. Pro m² ergeben sich damit Stromkosten unter 1,5 Cent pro Stunde. Das ist tatsächlich ein neuer Bestwert unter allen getesteten Automaten.
Das Programm endet mit einem schrecklich lauten Signalton. Sowohl die Erdbeeren als auch das Fruchtleder machen einen guten Eindruck, auch wenn einzelne Stücke weit vorne noch etwas weich sind. Ein gutes, wenn auch kein sehr gutes Ergebnis.
Die Dörretagen können einfach unter Wasser oder in der Spülmaschine gereinigt werden.
Fazit
Die Highlights des Vita5 mit 10 Etagen sind klar. Große Dörrfläche, gute Edelstahlverarbeitung und, wie sich im Test zeigte, ein sehr guter Stromverbrauch. Dem gegenüber stehen ein deutlich hörbares Betriebsgeräusch und eine nicht ideales Temperaturmanagement. Für den aufgerufenen Preis ist der Vita5 mit 10 Etagen eine klare Empfehlung, besonders wer viel auf einmal dörren will, findet hier viel Freude für einen guten Preis – gerade wenn man den geringen Stromverbrauch bedenkt.
Die Firma Vita5 hat uns das Testexemplar zur Verfügung gestellt.